Fagus sylvatica

die Rotbuche ist Baum des Jahres 2022

Sie kann bis zu 40 Meter hoch wachsen, trotz schwierigen Umweltbedingungen wie Trockenheit und Dürre, verfügt sie über eine attraktive, individuelle Oberfläche, eine hohe Elastizität und hat gleichzeitig ein sehr festes und haltbares Holz.

Sie ist eine Rotbuche, wird gemeinhin als Buche bezeichnet und wurde zum 2. Mal zum Baum des Jahres gekürt. Bereits 1990 hatte die Wodarz-Stiftung die Rotbuche mit dieser Ehrung ausgezeichnet. Die konkurrenzstarke und mit enormer Wuchskraft ausgestattete Baumart – sie kann eine Höhe von bis zu 45 Metern und einen Stammdurchmesser von 1,50 Metern erreichen – hatte lange als Hoffnungsträger für den klimastabilen Mischwald gegolten. Dass sie unter der klimabedingten Trockenheit zunehmend leidet, gab für die Stiftung den Ausschlag, die Buche erneut ins öffentliche Blickfeld zu rücken. Prominenter Botschafter der Rotbuche wird in diesem Jahr der deutsche Baumkönig Nikolaus Fröhlich sein.

Rotbuche als wichtiger Bestandteil klimastabiler Mischwälder

Seit Beginn der 80er Jahre beschäftigen sich Naturschutzorganisationen, Verbände, staatliche Institutionen und Vereine im Rahmen von Forschungsprojekten mit dem Thema „Waldsterben“. Immer wieder rücken neue Ursachen in den Fokus der Untersuchungen. So lassen sich die Reduktion von Waldflächen, eine Übernutzung und klimatische Veränderungen als Einflussfaktoren auf die Lebensbedingungen heimischer Baumarten grob kategorisieren.

Heimisch ist die Rotbuche, deren Name auf ihr im Alter rötlich eingefärbtes Kernholz verweist, in ganz Mitteleuropa. Markenzeichen sind ihr gerader, glatter Stamm mit silbriggrauer Rinde und die langen rötlich-braunen Knospen an den Zweigen. Erst nach 20 Jahren bis 40 Jahren bringt die einhäusige Baumart im Frühjahr männliche und weibliche Blütenstände hervor, aus denen sich bis zum Herbst Bucheckern entwickeln. Viele Hirten suchten mit ihren Herden Buchen, um dort mit ihren Tieren zu verweilen, was ihr schon im Mittelalter den Namen „Mastbaum“ einbrachte. Herabgefallene Früchte sorgen für eine natürliche Nachforstung der Buche. Seit geraumer Zeit und verstärkt nach den zurückliegenden Dürresommern weisen auch Bestände der zuvor als standfest, hitzetolerant und klimaresilient eingestuften Rotbuche verkahlte Kronen, Schädlingsbefall und Symptome komplexer Erkrankungen auf, die zum Absterben der Bäume führen können. Jungbäume werden mit den Gegebenheiten besser fertig, in dem sie ihren Energiebedarf anpassen und einfach aufhören zu wachsen.

Massivholzmöbel aus Buche

Die Buche ist mit einem Anteil von 16 Prozent die häufigste Laubbaumart in Deutschland. Unter optimalen Bedingungen kann sie etwa 350 Jahre alt werden. Ihr hartes, wenig elastisches Holz kommt in der Bau-, Möbel-, Parkett- und Papierindustrie zum Einsatz. Im Möbelbereich werden drei Qualitäten unterschieden. Jede von ihnen zeichnet sich durch ein individuelles Oberflächenbild aus: die „Astbuche“ ist keine eigene Buchenart, sie beschreibt lediglich das Erscheinungsbild des verwendeten Holzes. Hier wird das Kernholz der Buche verarbeitet. In dieser Qualität prägen Astlöcher und Risse die natürliche Struktur des Holzes und werden besonders hervorgehoben.

Die Buche bildet gerade, vollholzige und langschäftige Stämme mit (fast) astfreien Längen bis zu 15m. In diesem Bereich zeigt die Buche eine unregelmäßige Farbkernbildung, die von einheitlicher blassgelblicher bis rötlichweißer Färbung gehen kann. Gerade in modernen Einrichtungswelten erfreut sich diese Holzqualität großer Beliebtheit. Kombiniert mit anderen Materialien, wie Metall, Glas und lackierten Oberflächen, verleiht sie dem Ambiente eine warme Erdung ohne rustikal zu wirken.

Die Rotbuche verdankt einer besonderen Eigenschaft diesen Namen, ab einem Alter von ca. 100 Jahren entwickeln die Bäume durch einen natürlichen Prozess einen rotfarbigen Kern.  Die rotkernige Buche wird von Designern und Kunden sehr geschätzt, da sie durch ihr Farbspiel außergewöhnliche Unikate hervorbringt.

In den aktuellen Kollektionen genießt die Buche größte Wertschätzung und aus kreativer Freiheit verbunden mit handwerklicher Bearbeitung entstehen Möbelprogramme und Einzelstücke, die mit ästhetischem Selbstbewusstsein stilunabhängig bleiben. Damit bedienen wir zwei aktuelle Trends, Nachhaltigkeit und Mix und Match verschiedener Formen und Materialien. Auch der 2. Trend unterstützt ökologisches Handeln. Produkte können langlebig, in sehr verschiedenen Wohnkontexten eingesetzt werden. Produktlebenszyklen lösen sich von kurzlebigen Modezyklen.