Die besagte Stirnseite von Massivholz lässt sich auf Grundlage ihrer optischen Alleinstellungsmerkmale leicht am Möbelstück finden. Bei einem Massivholztisch befindet sich das Stirnholz an der Stirnseite des Tisches, sofern die Fasern in Längsrichtung der Platte verlaufen. Gleiches gilt auch bei Kastenmöbeln – für Deckel und Boden der Möbel. Da der Maserverlauf von Massivholzplatten über die lange Seite des Möbelteils verläuft, ist das Möbelstück besonders robust und stabil dank der stehenden Fasern.
An der Stirnseite finden sich die Jahresringe, die halbkreisförmige Linien abbilden und nur auf Massivholzmöbeln vorkommen. Innerhalb der Jahresringe zeichnen sich zudem Poren ab, die ebenfalls unterschiedliche Größen aufweisen. Die im Frühjahr gewachsenen Jahresringe sind meist etwas größer und heller als eine Wachstumsschicht aus dem Herbst und Winter. Das hat vor allem mit der Wasserversorgung des Baums zu tun: Im Frühjahr und Sommer benötigt der Baum mehr Wasser für die Blätter und die Photosynthese als in den kalten Jahreszeiten. Denn im Herbst und Winter ist der Baum blattlos und damit auch der Wassertransport stark rückläufig. Dementsprechend werden auch die Poren kleiner und sind mit dem Auge kaum noch zu erkennen.
Die einzelnen Jahresringe verraten nicht nur das Alter eines Baumes, sondern auch die Wetterbedingungen in den Jahren seines Wachstums. Je breiter ein Jahresring ist, desto regnerischer war das Wetter im jeweiligen Jahr. Eine weitere Besonderheit von Massivholzmöbeln, die sich nicht nur auf der Stirnseite erkennen lässt, sind die einzigartigen Maserungen und Farben sowie festverwachsene Äste, die sich auf einer Holzoberfläche abzeichnen: Da Holz ein Naturprodukt ist, wird sich das identische Bild von Farbgebung, Maserung und Ästen so kein zweites Mal in der Natur finden lassen – so wie auch das Gefühl von echtem Holz beim Anfassen einmalig ist. Mit diesen Hinweisen sollten Verbraucher beim nächsten Möbelkauf das Original problemlos von Nachbildungen unterscheiden können.