Weihnachtsbrief

In wenigen Tagen ist es soweit: auch die Welt in diesem Jahr ohnehin ungeplant etwas langsamer war, wir freuen uns auf besinnliche Weihnachten ohne Terminkalender und Stress.

Wir werden Kerzen anzünden, Plätzchen essen und für einen kurzen Moment innehalten, um uns an all die schönen Dinge zu erinnern, die auch da waren. Und dann werden wir dieses außergewöhnliche Jahr verabschieden und uns voller Freude und mit vielen kreativen Ideen 2021 widmen.

Jetzt ist genau der richtige Augenblick, um „Danke“ zu sagen. Danke für die  gute Zusammenarbeit, für Ihr Vertrauen und das gemeinsame Nach-vorne-Blicken. Wir bedanken uns mit einer kleinen Weihnachtskolumne. Eine Geschichte, die zurechtrückt, was die Wirklichkeit verbogen hat.

Wir von Decker wünschen Ihnen allen frohe Weihnachten und ein tolles 2021. Wir freuen uns darauf, Sie gesund und munter im neuen Jahr entweder hier oder auch an jedem anderen Ort wieder zu treffen.

 

Herzlichst

Ihre Marke Decker samt Team

 

 

Für die Weihnachtsfeiertagen, haben wir noch eine kleine Geschichte für Sie vorbereitet. 

 

Der Wunschzettel

 

„Wisst ihr eigentlich warum die Menschen in der Weihnachtszeit ihre Häuser und Gärten schmücken, Adventskränze auf den Tischen drapieren und haufenweise Plätzchen backen und vertilgen?", mein Bruder Georg war 12 Jahre alt als er eines morgens beim Frühstück diese Frage als Zusatz zu den gedeckten Köstlichkeiten servierte. Doch bevor unsere Eltern eine erklärende Antwort geben konnten, tat er dies selbst: ,, Ist doch klar, damit das Christkind rechtzeitig an den Start kommt. Woher soll es denn sonst wissen, auf welchem Fleckchen Erde die Menschen gerade Weihnachten feiern wollen."

,,Ach so", erwiderte Papa und sah überraschenderweise davon ab einen längeren Vortrag über abendländische Kultur, Religion und andere Dinge zu halten. Eigentlich tat er dies sehr gerne, weil er es für wichtig hielt, dass Kinder alles ganz genau und richtig lernen, weswegen wir ihn manchmal auch heimlich Professor nannten. Aber in diesem Fall schwieg er und Mama schwieg auch. Bald schon erkannte ich, dass sie es meinetwegen taten. Denn ich, vier Jahre jünger, glaubte zu diesem Zeitpunkt noch fest an das stets wiederkehrende Weihnachtswunder und fand es nicht richtig, dass mein cooler Bruder es seines Zaubers beraubte.

,,Quatsch, das hat das Christkind gar nicht nötig! Schließlich weiß es jedes Jahr, wo und wann die Wunschzettel abzuholen sind. Oder glaubst du vielleicht alle Kinder schreiben am selben Tag ihre Wünsche auf und verstecken ihre Briefe an der gleichen Stelle?" Triumphierend hatte ich die Unantastbarkeit des Weihnachtsgeheimnisses wieder hergestellt.

Georg wollte gerade tief Luft holen und zum verbalen Gegenschlag ausholen, als Mama abrupt das Thema wechselte und ihn mit genauer Fristsetzung aufforderte, das Chaos in seinem Zimmer zu beseitigen. Für meinen Bruder war die Sache damit j jedoch noch nicht erledigt. Schließlich hatten ihm vier Lebensjahre mehr auf dieser Welt einen ungeheuren Wissensvorsprung verschafft. Heimlich schlich er zu mir ins Zimmer mit der Absicht diesen gern etwas zu verringern. Und es gelang ihm tatsächlich ernste kummervolle Zweifel in mir zu wecken, in dem er in Erwägung zog, dass nicht die Weihnachtselfen den Wunschzettel abholen würden und zum Christkind bringen, sondern Mama. Und die Eltern wären es, die über Erfüllen oder : Nichterfüllen der Wünsche entscheiden und heimlich Päckchen auf dem Dachboden verstauten. Meine Weihnachtswelt geriet ins Wanken und wenn das wirklich stimmte, dann würde ich nie, nie wieder einen Wunschzettel schreiben und liebevoll mit . Bildern verzieren. Und ich wollte auch kein Geschenk unterm Weihnachtsbaum finden und alle taten überrascht.

Noch am selben Abend lauerte ich am Treppenabsatz und tatsächlich, zwei große Gestalten schlichen sich mit Päckchen nach oben und kamen mit leeren Händen wieder herunter. In dieser Nacht verfasste ich einen neuen Wunschzettel und teilte dem Christkind mit, dass sich meine Wünsche kurzfristig alle geändert hätten. Es folgte eine lange Liste neuer Wünsche. Wütend und enttäuscht verzichtete ich auf . Bilder und Verzierungen, nur vorne auf den Briefumschlag schrieb ich mit rotem Buntstift „An das Christkind" und legte den Brief gut sichtbar in den Flur, in die Nähe der Schlafzimmertür. Natürlich war er am nächsten Morgen verschwunden, ansonsten war aber nichts zu bemerken. Immer wieder forschte ich in den Gesichtern meiner Eltern nach Spuren der Verunsicherung oder nach Anzeichen eines schlechten Gewissens. Doch es gab nicht das leiseste Zeichen einer Veränderung.

 Am Abend vor dem Weihnachtsmargen knisterte ein Brief unter meinem Kopfkissen .. „Auf dem Umschlag stand in Druckbuchstaben „Für Leonie". Das war ich. Etwas Geheimnisvolles breitete sich in meinem Zimmer aus. Es war ein kurzer Brief mit : folgendem Inhalt:

„Liebe Leonie, dein zweiter Wunschzettel ist bei mir angekommen und ich war im ersten Moment sehr erstaunt. Jetzt glaube ich jedoch zu verstehen, warum du neue . Wünsche abgeschickt hast. Dein Bruder hat dich verunsichert und die Dinge, die du beobachtet hast, haben deine Zweifel bestätigt. Siehst du, die wichtigsten Teile von , mir leben in den Menschen weiter: die Liebe, die Freude, die Hoffnung und das . Vertrauen. Aus diesem Grund sind alle Menschen, ganz gleich wie alt, groß oder · reich, die andere mit dem Herzen beschenken, ein Christkind. Alles was du je von · mir gehört hast, existiert tatsächlich in deiner Welt. Ich wünsche dir frohe ; Weihnachten Ein Christkind."

 An diesem Weihnachtsfest fanden Mama, Papa sogar Georg zum ersten Mal ein Geschenk unter dem Baum, über dessen Herkunft wir nie gesprochen haben, aber über das sie sich am meisten freuten.